
Was ist Factoring?
Beim Factoring werden offene Forderungen verkauft, um zusätzliche Liquidität zu generieren. Es handelt sich also um eine schnelle Form der Unternehmensfinanzierung.
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Mehr InformationenFactoring einfach erklärt
Factoring ist ein modernes und flexibles Finanzierungsinstrument, das es einem Unternehmen ermöglicht, offene Forderungen zu bereits vollständig erbrachten Leistungen an einen Factoring-Anbieter, auch Factor genannt, zu übertragen bzw. zu verkaufen. In diesem Video wird der Prozess ganz einfach erklärt.
Besonders am Full Service Factoring: Sie erhalten nicht nur sofort Geld, sondern auch Schutz vor Forderungsausfällen und ein komplettes Debitorenmanagement inklusive Mahnwesen.
Definition: Was ist Factoring?
Factoring bedeutet: Sie verkaufen Ihre offenen Forderungen (z. B. aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen) an eine Factoringgesellschaft, um sofortige Liquidität zu erhalten. Diese Forderungen richten sich an Ihre Kunden, auch Debitoren genannt. Man spricht deshalb auch von einer Vorfinanzierung oder Bevorschussung der Forderungen.
Der Factoring-Vertrag wird in der Regel über mehrere Jahre abgeschlossen und regelt entweder den Verkauf aller Forderungen eines Unternehmens oder – beim Ausschnittsfactoring – nur bestimmter Kundengruppen. So sichert Factoring die langfristige Finanzierung Ihres Working Capitals.
Wie funktioniert Factoring?
Das Factoring-Angebot von A.B.S. richtet sich an mittelständische Unternehmen ab 300.000 € Jahresumsatz. Auch Start-ups oder Unternehmen in Restrukturierungsphasen profitieren von speziellen Lösungen. Der Ablauf ist einfach:
- Warenlieferung / Dienstleistung: Ein Unternehmen (= Factoring-Kunde) erbringt eine Warenlieferung oder Dienstleistung für seinen Abnehmer (= Debitor). Daraus entsteht eine Forderung. Die Leistung muss vollständig erbracht sein.
- Forderungsverkauf / Rechnungsübermittlung: Der Factoring-Kunde übermittelt seine Rechnungsdaten und verkauft die Forderung an A.B.S. Mit dem Forderungsverkauf gehen die Rechte an der Forderung auf A.B.S. über.
- Sofortige Auszahlung: A.B.S. zahlt Ihnen bis zu 90 % der Rechnungssumme sofort aus. Der Rest folgt (abzüglich Skonti, Rabatten etc.), nach vollständigem Zahlungseingang durch den Debitor.
- Zahlung der Forderung durch den Debitor: Nach Ablauf des vereinbarten Zahlungsziels zahlt Ihr Kunde direkt an A.B.S. und Sie können sich entspannt auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren.
Was bringt Factoring konkret?
Factoring bietet Ihnen viele handfeste Vorteile – vor allem: Sie verwandeln Ihre bereits erbrachten Leistungen in kürzester Zeit in Liquidität. Damit lassen sich Einnahmen planbar steuern und finanzielle Spielräume aktiv nutzen. Konkret heißt das:
- Sie sind finanziell unabhängig vom gewährten Zahlungsziel,
- müssen nicht auf den Zahlungseingang Ihrer Kunden warten
- und sind direkt wieder handlungsfähig.
Damit schaffen Unternehmen aus eigenen Mitteln und umsatzkongruent den nötigen finanziellen Spielraum für Investitionen und Wachstum – ganz ohne Bankkredit!
Weitere Vorteile von Factoring
Mehr Service für Ihre Kunden
Bieten Sie längere Zahlungsziele an, ohne Ihre eigene Liquidität zu gefährden – ein klarer Wettbewerbsvorteil, denn Sie erhalten Ihr Geld mittels Factoring unmittelbar nach der Rechnungsstellung überwiesen.
Sicherheit bei Zahlungsausfällen
Auch wenn die Zahlung einmal ausfällt – mit dem A.B.S.-Ausfallschutz sind Sie bis zu 90% gegen Forderungsausfälle abgesichert. Das bedeutet: kein Zahlungsrisiko, sichere Auszahlung.
Mehr Working Capital für Ihr Wachstum
Nutzen Sie Ihre Liquidität, um gezielt zu investieren und langfristig zu planen – unabhängig von Bankkrediten.
Entlastung für Buchhaltung und Administration
Wir übernehmen das gesamte Debitorenmanagement inkl. Mahnwesen und Inkasso. Sie sparen Zeit, Kosten und Nerven.
Flexibilität bei der Finanzierung
Factoring wächst mit Ihrem Umsatz mit – ohne starre Kreditrahmen oder langwierige Neuverhandlungen mit der Bank. So bleiben Sie jederzeit anpassungsfähig, auch bei Auftragsspitzen oder saisonalen Schwankungen.
Bessere Bilanz & stärkeres Rating
Factoring verbessert Ihre Bilanzkennzahlen, erhöht die Eigenkapitalquote und stärkt Ihr Rating – ideal für bessere Kreditkonditionen oder neue Investoren.
Wann ist Factoring sinnvoll?
Wenn sich Ihre Kunden mit der Bezahlung Ihrer Forderungen Zeit lassen – sei es aus Gründen des Wettbewerbs oder durch bewusste Verzögerung-, dann ist Factoring ein effizientes und etabliertes Finanzierungsinstrument, mit dem sie den Gegenwert Ihrer Forderungen früher erhalten und somit diese Mittel direkt wieder in neue Investitionen oder Ausgaben für Waren oder Personal einsetzen können. Der Cash Conversion Cycle verkürzt sich also signifikant – und das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für unternehmerisches Wachstum.
Kurz gesagt: Wenn Sie Ihren Kunden lange Zahlungsziele gewähren oder gewähren müssen, dann ist Factoring sinnvoll.
Factoring eignet sich besonders dann, wenn:
- Ihre Kunden lange Zahlungsziele brauchen
- Sie schnelles Wachstum finanzieren möchten
- Ihre Bankkredite ausgeschöpft sind
- Sie Ihr Eigenkapital und Rating verbessern wollen
- Sie sich gegen Zahlungsausfälle absichern möchten
Sie möchten wissen, ob Factoring zu Ihrem Unternehmen passt?
Dann nutzen Sie am besten unsere kostenlose Factoring-Checkliste. In nur wenigen Klicks erhalten Sie eine erste Einschätzung, ob Factoring zu Ihrem Unternehmen passt – einfach, schnell und unverbindlich.
Welche Voraussetzungen für Factoring muss ein Unternehmen erfüllen?
Factoring ist ein Finanzierungsinstrument für Unternehmen mit B2B-Geschäft und wiederkehrenden Kunden. Für die Finanzierung von Projektgeschäft, Rechnungen nach VOB, Rechnungen gegen Privatkunden (B2C) und Einzelforderungen ist Factoring hingegen nicht geeignet. Grundsätzlich können die offenen Forderungen beim Factoring aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen resultieren.
Wichtig ist nur, dass:
Praxisbeispiel: Wie funktioniert Factoring?
Ein Elektronikunternehmen liefert Waren im Wert von 10.000 € und stellt eine Rechnung mit 90 Tagen Zahlungsziel. Um schneller Geld zu haben, verkauft es die Forderung an A.B.S. Global Factoring und erhält 9.000 € binnen 24 Stunden. Sobald der Kunde zahlt, werden die restlichen 1.000 € abzüglich eventueller Abzüge ausbezahlt.
Sollte der Kunde nicht zahlen, greift der Ausfallschutz – das Unternehmen bekommt sein Geld trotzdem.
Sobald der Schuldner die Forderung beglichen hat, werden dem Hersteller der elektronischen Bauteile die verbleibenden 10 % (1.000 Euro) des Rechnungsbetrages – abzüglich möglicher Verrechnungen – ausgezahlt. So gelangt das Unternehmen nach dem Verkauf seiner Forderung nicht nur frei von jeglicher Besorgnis zu sofortiger Liquidität, es muss sich auch keinerlei Gedanken mehr über die Bonität und die Zahlungsmoral seines Abnehmers machen.
Was kostet Factoring?
Die Kosten setzen sich aus zwei Teilen zusammen:
- Factoring-Gebühr → abhängig von Umsatz, Debitorenzahl und Rechnungsvolumen
- Factoring-Zinsen → taggenaue Berechnung je nach Finanzierungsvolumen
Gut zu wissen:
Viele Unternehmen kompensieren die Factoring-Kosten durch Skontoausnutzung, bessere Einkaufskonditionen und gesparte Verwaltungskosten – und gewinnen unterm Strich sogar.
Factoring in der Bilanz: Ein Überblick
AKTIVA | TEUR | PASSIVA | TEUR |
---|---|---|---|
AV | 100 | Kapital | 750 |
Warenlager | 2.500 | Bank | 2.150 |
Forderungen | 1.500 | Lieferanten | 1.200 |
Bilanzsumme | 4.100 | 4.100 |
2. Beispiel für Tabelle
AKTIVA | TEUR | PASSIVA | TEUR |
AV | 100 | Kapital | 750 |
Warenlager | 2.500 | Bank | 1.650 |
Forderungen | 150 | Lieferanten | 350 |
Bilanzsumme | 2.750 | 2.750 |
GuV OHNE Factoring | GuV MIT Factoring | |
Umsatz | 12.000.000 | 12.000.000 |
Skonti | -96.000 | / |
Gesamtleistung | 11.904.000 | 12.000.000 |
Wareneinsatz | -8.500.000 | -8.449.000 |
Rohertrag | 3.404.000 | 3.551.000 |
Zinsaufwendungen | -118.250 | -141.375 |
Factoring-Gebühr | / | -90.000 |
Sonstige Kosten | -3.000.000 | -3.000.000 |
Welche Arten von Factoring gibt es?
Auf dem Factoring-Markt werden viele Arten von Factoring angeboten. Die Wahl der geeigneten Factoring-Art sollte sich dabei nach dem Zahlungsverhalten der Debitoren, dem Liquiditätsbedarf und der Kundenstruktur richten. Je nach Factoring-Art können die Kosten und Leistungen variieren.
Auf dem österreichischen Factoring-Markt werden folgende gängige Factoring-Varianten angeboten:
- Echtes Factoring und unechtes Factoring
- Offenes Factoring und stilles Factoring
- Export-Factoring und Import-Factoring
- Inhouse Factoring
- Reverse Factoring
- Ausschnittsfactoring
Factoring im direkten Vergleich
Factoring ist nicht zu verwechseln mit Inkasso. Während ein Factoringunternehmen das Forderungsmanagement als Ganzes übernimmt, inklusive Mahnwesen und Inkasso, wird ein Inkassounternehmen üblicherweise erst dann tätig, wenn es bei einzelnen Forderungen bereits zu einem Zahlungsverzug gekommen ist.
Im Grunde genommen haben Inkasso und Factoring zwar ein identisches Ziel: Die Liquidität eines Unternehmens zu bewahren. Im Detail unterscheiden sich die Aufgaben eines Inkassounternehmens von der Arbeit eines Factoringanbieters jedoch wesentlich:
- Die Rechte an der Forderung gehen beim Factoring an den Factor über; beim Inkasso verbleiben sie – und damit das Ausfallrisiko – beim beauftragenden Unternehmen.
- Factoring übernimmt das Forderungsmanagement zu einem viel früheren Zeitpunkt: dann, wenn die Rechnung gestellt wird. Inkasso greift erst, wenn die Rechnung bereits in Verzug ist.
Wer auf Factoring setzt, spart sich den Aufwand und die Kosten für ein Inkassoverfahren.
Factoring und Forfaitierung sind verwandte Begriffe. Denn auch bei der Forfaitierung handelt es sich um einen Forderungsverkauf. Es gibt jedoch drei maßgebliche Unterschiede zwischen Factoring und Forfaitierung:
- Der erste Unterschied zwischen Factoring und Forfaitierung besteht darin, dass Forfaitierung meistens bei sehr kapitalintensiven Transaktionen zum Einsatz kommt. Factoring wird dagegen in der Regel für Kapitalbeträge mittlerer Größe genutzt – also in Größenordnungen, die eher für den Mittelstand typisch sind.
- Eine Forfaitierung wird in der Regel bei großen Einzelforderungen angewandt. Factoring bezieht sich dagegen meist auf eine größere Anzahl von Forderungen bzw. beim Ausschnitts-Factoring auf ausgewählte Forderungen.
- Zudem bezieht sich Factoring meist auf bereits erbrachte Leistungen bzw. Lieferungen während Forfaitierung bei zukünftigen Leistungen zum Einsatz kommt.
Zession und Factoring sind eng miteinander verwandte Finanzierungsinstrumente. Dennoch gibt es entscheidende Unterschiede:
- Der primäre Unterschied zwischen einer Zession und dem Factoring besteht darin, dass es sich bei der Zession nicht um einen Forderungsverkauf, sondern lediglich um die Abtretung der Forderung zur Besicherung von Krediten handelt.
- Bei einer Zession wird die Forderung an einen Gläubiger – beispielsweise eine Bank – abgetreten. Im Gegenzug räumt das Geldinstitut dem Unternehmen eine Kreditlinie ein, die es ihm erlaubt, seine Verbindlichkeiten zu begleichen. Da die Bank auf die Bewertung der Zession als Kreditsicherheit deutliche Sicherheitsabschläge vornimmt, ist der Zugewinn an Liquidität sehr viel geringer als beim Forderungsverkauf durch Factoring. Auch die Bilanz erfährt durch die Abtretung per Zession keine Entlastung.
Warum A.B.S. Factoring?
Factoring wird immer beliebter. Heute nutzen Unternehmen in über 30 Branchen diese flexible Form der Unternehmensfinanzierung täglich. Typische Factoring-Kunden sind vor allem der Handel und die Handelsvermittlung, die Metallverarbeitung, das Ernährungsgewerbe, der Maschinenbau, die Herstellung von chemischen Erzeugnissen, der Fahrzeugbau, die Elektronikbranche sowie die Papier-, Verlags- und Druckindustrie.
Als bankenunabhängiger Finanzpartner bietet A.B.S. nicht nur Factoring, sondern auch individuelle Beratung, schnelle Abwicklung, faire Konditionen und über 40 Jahre Markterfahrung.